Katalogimport und -export: Konzepte

Intershop Commerce Management besitzt einen leistungsfähigen Import-Export-Mechanismus, um den Umgang mit Massendaten zu erleichtern. In den nachfolgenden Abschnitten werden wichtige Konzepte in Bezug auf Import- und Exportvorgänge beschrieben. XSD-Schema-Dateien sowie ASCII-Importdateien beschreiben die verfügbaren Importformate. Falls nötig, wenden Sie sich an Ihren Systemadministrator, um diese Dateien zu erhalten.

Was kann importiert oder exportiert werden?

Folgende Objekte können importiert oder exportiert werden:

  • Statischer Content

    Statischer Content umfasst u. a. Produktbilder, Datenblätter und Benutzerhandbücher. Diese Dateien können referenziert werden, wenn Bilder oder Anlagen für ein Produkt festgelegt werden. Sie können eine Verzeichnisstruktur erstellen, um geladene Inhalte zu speichern und zu verwalten. Hinweis: Der Inhalt von ZIP-Dateien wird automatisch extrahiert und im Zielverzeichnis gespeichert.

  • Produktdaten

    Produktdaten können in den zentralen Bestand oder die Channel-Produktbestände importiert werden. Produkte können im ASCII-Format (CSV-Dateien mit Semikolon als Trenner) oder als XML-Dateien importiert werden. Produktdaten können im XML-Format exportiert werden.

  • Katalogkategorien

    Kategorien können für Master- und Channel-Kataloge importiert werden. Katalogkategorien werden im ASCII-Format (CSV-Dateien mit Semikolon als Trenner) oder als XML-Dateien importiert. Zum Import einer Katalogstruktur müssen Sie zunächst eine Hauptkategorie als Ziel für die importierten Katalogkategorien anlegen. Kategorien werden in XML-Dateien exportiert.

  • Klassifikationskategorien

    Klassifikationskategorien können aus XML-Dateien importiert und in diese exportiert werden.

  • BMEcat-Daten

    Produkt- und Kategoriedaten in BMEcat-Format können aus XML-Dateien importiert und in diese exportiert werden.

  • Variationstypen

    Daten von Variationstypen können aus CSV- und XML-Dateien importiert werden und in XML-Dateien exportiert werden.

Standard-Importmodi

Die unten aufgelisteten Standard-Importmodi gelten für alle Importvorgänge in Intershop Commerce Management. Dies bedeutet, dass diese für Katalog- und Produktdaten, Aktionsdaten, Content-Elemente etc. zutreffen, soweit nicht anders angegeben.

Tabelle 1. Standard-Importmodi
Modus Beschreibung
Auslassen Der Import wird simuliert, Veränderungen werden nicht in die Datenbank geschrieben. Kann zu Testzwecken verwendet werden.
Ignorieren Alle Objekte, die bereits in der Datenbank existieren, werden ignoriert; nur neue Objekte werden in die Datenbank aufgenommen. Beispiel: Ein Produkt ist in der Importdatei enthalten und wird durch den Import-/Exportservice in der Datenbank gefunden. Das Produkt wird nicht verändert.
Aktualisieren Vorhandene Objekte werden aktualisiert, neue Objekte in die Datenbank aufgenommen. Attribute und Objekte, die nicht in der Importdatei existieren, bleiben unverändert.
Ersetzen Vorhandene Objekte werden ersetzt (UUID wird beibehalten), neue Objekte in die Datenbank aufgenommen. Objekte, die nicht in der Importdatei existieren, werden nicht angefasst. In der Importdatei fehlende Attribute bestehender Objekte werden entfernt.
Löschen Alle Daten in der Importdatei, die in der Datenbank bereits existieren, werden gelöscht.
Erstimport Die Datenbank wird nicht nach vorhandenen Objekten durchsucht. Dies ermöglicht einen schnellen Import, verursacht jedoch einen Fehler, wenn ein bereits vorhandenes Objekt importiert wird. Dieser Modus wird generell während des DBInit-Prozesses verwendet.

Objektsperren

Gleichzeitige Massendatenoperationen und individuell ausgelöste "Einzel-Objekt"-Operationen können inkonsistente Daten produzieren. Intershop Commerce Management verfügt über einen speziellen Objekt-Sperre-Mechanismus, um gleichzeitige Veränderungen derselben Daten zu verhindern. Für den Fall, dass ein Benutzer beabsichtigt, ein Objekt zu ändern, das bereits durch einen anderen Prozess gesperrt ist, zeigt Intershop Commerce Management eine Warnung und bietet, abhängig von der Operation, die folgenden Optionen an:

  • Die Sperre aufheben, wodurch der "aufrufende" Prozess Priorität erhält und durchgeführt werden kann,

  • Eine bestimmte Zeit warten. Der "aufrufende" Prozess wartet eine festgelegte Zeit darauf, dass die Sperre aufgehoben wird, um danach ausgeführt zu werden. Bei einem Timeout schlägt der Prozess fehl.

  • Fehlschlagen, wobei der "aufrufende" Prozess sofort beendet wird.

Produktidentifikatoren

Um Produkt-, Katalog- und andere Daten importieren zu können, müssen bestimmte Elemente in den Datenquellen definiert sein, andere sind optional. Prüfen Sie beim Vorbereiten der Importdaten in den Intershop-XSD-Schema-Dateien immer die optionalen und erforderlichen Elemente. Falls nötig, wenden Sie sich an Ihren Systemadministrator, um diese Dateien zu erhalten.

Beachten Sie, dass Intershop Commerce Management beim Produktimport neben den Standardprodukt-IDs ein differenziertes Produktidentifikatoren-System (PIDs) benutzt. Intershop Commerce Management unterstützt die folgenden PID-Typen:

  • Hersteller-ID

    Dieser Produktidentifikator (Typ: ManufacturerID) wird vom Hersteller eines Produktes definiert und verwaltet. Da Hersteller nicht in Intershop Commerce Management gehalten werden, können sie diese PIDs nicht selbst in der Intershop Commerce Management-Datenbank pflegen. Diese Produktidentifikatoren sind dennoch wichtig, wenn Lieferanten oder Anbieter mit ihren Herstellern z. B. bei der Erfüllung von Bestellungen interagieren müssen.

  • Lieferanten-ID

    Dieser Produktidentifikator (Typ: SupplierID) wird vom Lieferanten eines Produktes definiert und verwaltet. Lieferanten führen üblicherweise Produkte von verschiedenen Herstellern zusammen und benötigen ein eigenes Nummerierungsschema, um die Produkte von verschiedenen Herstellern eindeutig identifizieren zu können.

  • Anbieter-ID

    Dieser Produktidentifikator (Typ: SellerID) wird vom eigentlichen Anbieter eines Produktes definiert und verwaltet. Anbieter-IDs werden relativ zu einem PID-Bereich definiert. Wenn der Anbieter das Produkt in mehreren Produktbeständen führt, können dadurch mehrere Anbieter-IDs zugewiesen werden.

  • Einkäufer-ID

    Dieser Produktidentifikator (Typ: BuyerID) wird von einer Einkaufsorganisation definiert und verwaltet.

PIDs werden als benutzerdefinierte Attribute definiert. Jede PID-Definition besteht aus zwei Teilen: Ein Teil definiert den "Halter" der PID (Einkaufsorganisation, Anbieter, Lieferant oder Hersteller), der zweite Teil definiert den eigentlichen Wert. Das folgende Beispiel stellt eine Lieferanten-ID dar:


<custom-attribute dt:dt="string" name="PID_OWNER_SupplierID@global">IQ</
custom-attribute>
<custom-attribute dt:dt="string" name="PID_VALUE_SupplierID@global">D598
9C</custom-attribute>
					
In vielen Fällen sind PIDs jedoch komplexer. Betrachten Sie das nachfolgende Beispiel. Das Beispiel definiert drei verschiedene PIDs (Anbieter-ID, Lieferanten-ID, Hersteller-ID). Beachten Sie, dass die Anbieter-ID einen genau definierten Bereich (die Domäne "inSPIRED-MasterRepository") zur Identifikation des Produktbestandes, auf den sich die Anbieter-ID bezieht, spezifiziert.
<custom-attribute dt:dt="string" name="PID_OWNER_SellerID
                @inSPIRED-MasterRepository">inSPIRED</custom-attribute>
<custom-attribute dt:dt="string" name="PID_VALUE_SellerID
                @inSPIRED-MasterRepository">D5989C</custom-attribute>
<custom-attribute dt:dt="string" name="PID_OWNER_SupplierID@global">IQ</
custom-attribute>
<custom-attribute dt:dt="string" name="PID_VALUE_SupplierID@global">D598
9C</custom-attribute>
<custom-attribute dt:dt="string" name="PID_OWNER_ManufacturerID@global">
IQ</custom-attribute>
<custom-attribute dt:dt="string" name="PID_VALUE_ManufacturerID@global">
D5989C</custom-attribute>
         
Beachten Sie bei der Vorbereitung eines Produktimportes folgende Punkte:
  • Ein von einem Lieferanten zu importierendes Produkt muss mindestens eine PID vom Typ SupplierID haben.

  • Ein von einer Vertriebs- oder Einkaufsorganisation zu importierendes Produkt muss mindestens eine PID vom Typ SellerID oder SupplierID haben. Bei der Definition einer Anbieter-ID (SellerID) muss ein Bereich angegeben werden, der die Domäne des Produktbestandes bezeichnet, auf den sich die PID bezieht. Wenden Sie sich an Ihren Systemadministrator, um die zu verwendenden Domänennamen zu erhalten.

  • Stellen Sie sicher, dass die Struktur der PID korrekt ist. PIDs mit einer nicht korrekten Struktur werden beim Import ignoriert. Außerdem ignoriert das System PID-Definitionen ohne Wert oder mit dem Wert "null".

Anmerkung: PIDs werden vor dem Import automatisch validiert.

Allgemeiner Ablauf von Import und Export

Im Wesentlichen läuft der Import von Aktionsdaten (und aller anderen Daten) in Intershop Commerce Management wie folgt ab:

  1. Laden der in einer Datei in Ihrem lokalen System gespeicherten Daten in den Server
  2. Import der Daten aus der Datei

Der Export wird in die Gegenrichtung durchgeführt:

  1. Export der Daten in eine in Intershop Commerce Management gespeicherten Datei
  2. Download der Datei in Ihr lokales System
Tipp: Dieser Ablauf ist identisch für alle Import/Export Prozesse von Daten, einschließlich Katalog- und Produktdaten, Aktionsdaten, Content-Elemente usw., soweit nicht anders angegeben.